Überdimensionierter Bernsteinring

Falls Sie denken, dass es sich hier um einen Bernsteinanhänger handelt, und dass das Foto fälschlicherweise auf dem Kopf steht, dann irren Sie. Dieser Bernstein ist ein Fingerring. Er wurde gefertigt für jenen Kasseler Künstler, der bereits einmal einen überaus imposanten Ring (-> wird später verlinkt) bei uns hat machen lassen. Auch in diesem Fall kam er mit sehr präzisen Vorstellungen zu uns, die er nicht nur bereits skizziert hatte, auch ein exaktes Modell des zukünftiges Ringes hatte er schon angefertigt. Wir haben ihm einen großen echten Rohbernstein besorgen können, den wir dann in mehreren Schritten bearbeitet haben. Zunächst haben wir ihn mit Feilen und schabenden Werkzeugen in seine spätere Form gebracht und ihn dann so lange geschliffen, bis er glänzend vor uns lag. Dann haben wir die Öffnung für die Ringfassung gebohrt und diese Bohrung mit einem Silberring für eine bessere Statik verstärkt. Außerdem sorgt diese Ringschiene für angenehmeren Tragekomfort und verhindert, dass der Edelstein irgendwann auseinanderbricht. Bernstein ist übrigens für einen Goldschmied ein wunderbares Material. Er lässt sich nicht nur gut bearbeiten, sondern erzeugt bei der Arbeit auch einen wunderbaren Honigduft.

Angesichts dieses Ringformats könnte man spontan an ‚The Gherkin“ denken, jenes Gebäude im Londoner Finanzbezirk, das mit seinem Design an eine Essiggurke erinnert. The Gherkin ist eines der markantesten Gebäude in der Londoner Skyline, so wie auch dieser Ring zu den markantesten Modellen gehört, das je in unserer Goldschmiede entstanden ist.

Und falls Sie nun noch ganz andere Assoziationen haben … nun, wir schließen nicht aus, dass auch die durchaus ihre Berechtigung haben. In jedem Fall ist dieser Ring nicht nur Schmuck, sondern auch Kunst aus Kassel. :-)

Kleiner Exkurs am Rande: Wissen Sie, warum ein Bernstein nicht transparent ist? Er besteht aus Millionen von Gaseinschlüssen in seinen Hohlräumen, die zum Zeitpunkt seiner Entstehung vor Millionen von Jahren in seiner Umgebung waren. Diese so gefüllten Hohlräume verhindern, dass man durch den Stein hindurch sehen kann. Die dunklen Stellen, die am fertigen Ring noch sichtbar sind, sind ebenfalls Inklusen, die man nicht wegschleifen kann. Es könnte sich um Insekten, Holz oder andere Pflanzenteile handeln.

Wir haben Ihnen hier das Entstehen dieses Ringes in wenigen Bildern dargestellt.